Grußwort der Vorsitzenden der Aue-Stiftung im Europäischen Salon der Hessischen Staatskanzlei am 16.8.2019

Sehr geehrte Frau Staatsministerin Puttrich, sehr geehrter Herr Konsul Kolster, meine Damen und Herren!

Es ist mir eine große Freude und Ehre, Sie bei dieser Gelegenheit mit ein paar Worten im Namen der Aue-Stiftung begrüßen zu dürfen. Es ist großartig, dass Sie so zahlreich hier sind und Interesse zu Finnland zeigen.

Vielen herzlichen Dank für die Einladung.

Kulturelle, politische und wirtschaftliche Beziehungen zwischen Deutschen und Finnen bestehen seit Jahrhunderten. So spielte Deutschland sowohl für die Unabhängigkeit Finnlands nach dem Ersten Weltkrieg als auch im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle.

Vor zwei Jahren, um Finnlands 100-jährige Selbständigkeit zu feiern, kam die Aue-Stiftung, die die Interaktion zwischen Finnland und dem deutschsprachigen Europa fördert, auf die Idee, diese wichtige Interaktion zu feiern – mit klassischer Musik, die uns seit Jahrhunderten verbindet, und durch die Geschichte Finnlands – wie sich Finnland in 100 Jahren aus dem armen Land zu einem der vornehmsten Wohlfahrtsstaaten der Welt entwickelte.

Wir stellten fest, dass es auf Deutsch nur sehr wenig Sachliteratur über Finnland gibt, so gab es zum Beispiel keine einheitliche Präsentation der Geschichte Finnlands auf Deutsch.

Das hat uns in der Aue-Stiftung motiviert, diese Lücke zu schließen, und heute können wir Ihnen stolz mitteilen, dass wir gemeinsam mit der Verlegerin Sonja Hintermeier von Scoventa,vier hochqualitative Bücher über die finnische Musikszene und über Finnlands Geschichte auf Deutsch herausgebracht haben. Herr Schweitzer, der Finnland und seine Musikwelt gut kennt und einen Großteil dieser Bücher großartig übersetzt hat, wird Ihnen heute in 30 Minuten eine Zusammenfassung ”(fast) alles über Finnland“ geben. Es freut mich und die Aue-Stiftung, dass Sie jetzt, wenn Sie möchten, auch die Möglichkeit haben mehr über Finnland und ihre Beziehungen mit Deutschland auf Deutsch lesen zu können.

In diesem Zusammenhang nutze ich die Gelegenheit, mich bei Frau Sonja Hintermeier ganz herzlich zu bedanken.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte meine Begrüßung mit ein paar Hinweisen auf den Gründer der Aue- Stiftung und seine Gedanken, die unsere Aktivitäten leiten, beenden.

Der Gründer, Theodor Aue, war ein finnischer Geschäftsmann, dessen Eltern aus Deutschland stammten. Er war Europäer und Kosmopolit. Er wollte den Europäismus, der ihn in jungen Jahren durch die deutsche Sprache und Kultur vermittelt worden war, fördern. Zusammen mit seiner Frau Ulla gründete er 1985 die Aue-Stiftung, um die Zivilgesellschaft und die Beziehungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern von Finnland und dem deutschssprachigen Europa zu unterstützen und die Diskussion über euopäische Werte und Identität zu fördern – unter dem Motto: „Aus Leidenschaft für unser Europa und die deutsche Sprache“.

Deswegen versuchen wir, die Deutschkenntnisse der finnischen Bevölkerung wieder zu verbessern.
Wir zeichnen verdiente, unsere Ziele unterstützende Personen und Organisationen aus. Wir organisieren Seminare, Symposien und andere Veranstaltungen. Wir veröffentlichen entweder allein oder in Kooperation mit Partnern wissenschaftliche und andere Publikationen.

Ziel der Aue-Stiftung ist es, die Rechtstaatlichkeit und Demokratie, die Vielfältigkeit und Toleranz zu unterstützen.

Dies sind die Werte für die auch Finnen gekämpft haben – zuerst um seine Unabhängigkeit von Russland zu gewinnen und sie zu behalten. Jetzt können wir als Mitglied der EU, die auf diese Werte gebaut ist, uns über unsere Selbständigkeit freuen. Was für ein Glück! Nicht in einem nationalistischen Sinne, sondern dankbar dafür, dass wir es geschafft haben.

Ich zitiere zum Schluß einen Satz aus Theodor Aues Vermächtnis an uns: „aus geschichtlicher Vergangenheit Verantwortung für die Zukunft übernehmen und die Vielfalt und Verständigung des freien und demokratischen Europas fördern unabhängig vom Nationalstaatgedanken“. Diesem Credo hat sich die Aue-Stiftung verpflichtet und uns alle beauftragt „das Wunder von Europa“ zu schützen und zu verteidigen.

Als Zeichen unsere Freude möchte ich Ihnen, Frau Staatsministerin Puttrich und Ihnen Herr Dr. Kolster, das neueste Buch – ”Finnland 1944, zwischen Hitlers Deutschland und Stalins Sowjetunion” von Henrik Meinander – überreichen und sage danke für diese wunderbare Veranstaltung!