Aue-Stiftung 35 Jahre und Preisverleihung am 4.3.2020

Die Freunde und Freundinnen der Aue-Stiftung feierten am 4.3.2020 im Spiegelsaal des Kämp-Hotels das 35-jährige Bestehen der Stiftung. Während der musikalisch umrahmten Feierlichkeiten wurden auch alle vier von der Stiftung begründeten Preise verliehen.

Das Hotel Kämp und der traditionelle Spiegelsaal waren ein passendes Ambiente für die Feierlichkeiten anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Aue-Stiftung am 4.3.2020 und aus Anlass der Verleihung der von der Stiftung begründeten Preise. Schließlich ist das Kämp seit seiner Gründung ein Symbol für Internationalität und Kosmopolitentum; beides spiegelt die Werte und die Arbeit der Aue-Stiftung und ihres Günders Theodor Aue wider. Hervorgehoben wurde dies durch unseren Slogan, der während der Feier an die Wand projiziert wurde: “Aus Leidenschaft zu unserem Europa und der deutschen Sprache”. Die Feierlichkeiten fanden gänzlich in deutscher Sprache statt, denn die Bedeutung vielseitiger Sprachkenntnisse zur Aufrechterhaltung von kulturellen Bindungen kann nicht überbetont werden. Und das etwa hundertköpfige Publikum hatte keine Probleme, der Veranstaltung zu folgen.

In ihrer Eröffnungsansprache erinnerte die Vorsitzende der Stiftung, Dr. Sinikka Salo, an die Gedanken des Gründers hinsichtlich der Ziele seiner Stiftung. Für Theodor Aue war es wichtig, nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs eine europäische Identität zu pflegen, deren Facettenreichtum und Schönheit sich ihm in jungen Jahren durch die deutsche Kultur und Sprache eröffnet hatten.

Seine Überlegung war, dass man aus der Geschichte und Vielfalt Europas lernen muss, um in Zukunft ein friedliches Zusammenleben der europäischen Völker ohne nationalstaatliches Revierdenken zu sichern. Sinikka Salo hob hervor, dass das Verteidigen liberaler Demokratie und Bildung im Zentrum der Aktivitäten der Aue-Stiftung steht, jetzt, wo außerhalb unseres Kontinents und auch bei uns in der EU ein Totalitarismus wiedererstarkt, der die Menschenwürde und die Freiheiten des Individuums beschränkt und in Frage stellt. Um seine europäischen Werte verteidigen zu können und um auf die Umweltveränderungen zu reagieren, die unseren ganzen Planeten bedrohen, muss Europa zusammenhalten. “Die Aue-Stiftung fördert den Austausch von Argumenten, den freien Flug von Gedanken, Toleranz, Wissen und darauf basierende Innovation.”

Die vier Auszeichungen der Aue-Stiftung wurden an Personen vergeben, die diese Ziele unterstützt haben:

Der Theodor Aue -Preis, dotiert mit 10.000,- €, ging an Professor Christian Breyer für seine wichtige Arbeit als Mitglied der finnisch-deutschen, der europäischen sowie der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft mit dem Ziel, gemeinsame Energielösungen zu finden, um die Treibhausgasemissionen zu senken und so auf die größte Herausforderung unserer Zeit zu antworten. Die Laudatio hielt Rechtsanwalt Juha Väyrynen, stellvertretender Vorstand der Stiftung.

Den mit 5.000,- € dotierten Ulla Aue -Preis erhielt Dr. Luise Liefländer-Leskinen für ihre bedeutenden Leistungen bei der Förderung der deutschen Sprachkenntnisse und für ihre Verdienste um die deutschsprachige Kultur in Finnland. Die Laudatio hielt Dr. Marjaliisa Hentilä, stellvertretende Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses der Stiftung.

Mit dem Margarethe Aue -Preis (5.000,- €) wurde Thomas Lindner ausgezeichnet, als Anerkennung für seine engagierte freiwillige Arbeit und seine Verdienste um die deutsche Sprache und die Verbreitung der gemeinsamen europäischen Werte. Die Laudatio auf ihn hielt Pastor Matti Fischer, Gemeindevorstand der deutschen Kirche und Mitglied im Vorstand der Aue-Stiftung.

Die Medaille für Verdienste um Frieden und Verständigung und der damit verbundene Preis in Höhe von 5.000,- € wurde an Dr. Teija Tiilikainen vergeben. Sie hat als Forscherin und in anderen Funktionen die Anbindung Finnlands an das deutschsprachige Europa und die Kontakte zwischen den Regionen gepflegt und vertieft und so die friedliche Koexistenz der Völker Europas über die Grenzen hinweg gefördert. Die Laudatio wurde von Paavo Lipponen, Finnlands ehemaligem Ministerpräsidenten und Mitglied des Beirats der Aue-Stiftung gehalten.

Der Festakt wurde musikalisch wunderbar von der Mezzosopranistin Olivia Kyllönen umrahmt, am Flügel begleitet von Professor Markus Lehtinen (Opernstudiengang der Sibelius-Akademie). Zu hören war u. A. das selten aufgeführte Stück ‘Glückwunsch’ von Erich Wolfgang Korngold. Der Festakt gipfelte im gemeinsamen Singen von Beethovens ‘Ode an die Freude’, nach der offiziellen Veranstaltung trafen sich die Gäste im Foyer des Kämp zu Buffet, Gratulationen und angeregten Gesprächen.

Photos: Jari Soini