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Die erste Publikationen tragen die Nummer ISSN: 1237-7422, ab dem Jahr
2000 und der Publikation Nr. 10 die Nummer ISSN 1797-6154.
Kultur – Archiv der Zukunft. Essays zu Werten und Gleichstellung
Kulttuuri - tulevaisuuden arkisto. Esseitä arvoista ja tasa-arvosta. Culture - Archive of the future. Essays on Values and Gender Equality.
Geisler, Nierste, Schweitzer (Hrsg.)
Heiner Labonde Verlag 2023
Dieser Band enthält die schriftlichen Ausarbeitungen der bei den Aue-Symposien in Helsinki und Berlin 2021 und 2022 gehaltenen Vorträge in deutschen, finnischen und englischen Fassungen. Idee der Symposien ist es, den Zielen der Aue-Stiftung entsprechend, den Dialog zwischen Finnland und dem deutschsprachigen Europa zu pflegen und zu intensivieren.
Dabei werden auch vermeintliche Gewissheiten über finnisch-deutsche Gemeinsamkeiten und Unterschiede einer kritischen Neubewertung unterzogen. Dies geschieht in Debatten von Expertinnen und Experten aus Kultur und Wissenschaft über gleichermaßen aktuelle wie zeitlos wichtige Themen im Verhältnis der beiden Kulturräume.
Den Auftakt der Reihe bildete ein Zwiegespräch zwischen einem finnischen Sozialpsychologen und einem deutschen Philosophen über Werte, die zweite Ausgabe war einem Panel über Gleichstellung gewidmet.
Ulla Aue und ihr Mann Theodor Aue, ein „Deutscher aus Russland und finnischer Europäer“, gründeten 1985 ihre Stiftung. Die Aue-Stiftung ist eine private Stiftung finnischen Rechts und parteipolitisch unabhängig. Ihr Ziel ist, Finnlands Anknüpfung an das deutschsprachige Europa zu vertiefen, indem sie die Kultur dieser Region bekannt macht. Angesichts wachsender globaler Unsicherheit strebt sie auch danach, die Glaubwürdigkeit unseres Kontinets als Verteidiger liberaler, demokratischer Werte und als Pionier einer nachhaltigen Entwicklung zu stärken. Diese Schrift beschreibt Thedor Aues Leben und die Aktivitäten der Stiftung in ihren ersten Jahrzehnten.
Die Memoiren von Margarethe Aue, der Mutter des Gründers der Aue – Stiftung, Theodor Aue, werden hier zum ersten Mal im Ganzen einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
In der Autobiografie Margarethe Aues, einer Deutschen aus Russland, wird die Sicht einer mehrsprachigen gebildeten Frau, die schon zu Anfang des 19.Jahrhunderts als deutschsprachige Lehrerin in Moskau tätig war, deutlich. Sie wurde 1886 in Majorenhof bei Riga geboren als Tochter des Fabrikanten Theodor von Rascha und seiner Frau Sophie, geb. Zwerner. Sie hatte eine vier Jahre ältere Schwester, Ellinor. Als Margarethe neun Jahre alt war – im Jahre 1895 – zog die Familie zurück nach Moskau, wo der Vater viele Verbindungen von früher hatte. Margarethe und ihre Schwester Elli besuchten dort ein deutschsprachiges Mädchengymnasium und haben schon früh angefangen, jüngere Schüler selbst zu unterrichten und so dazu zu verdienen. Margarethe unterrichtete nach ihrem Abschluss an der eigenen Schule weiter als Vorschullehrerin, gab Privatstunden und besuchte zusätzlich abends Kurse in Psychologie, Rechtslehre und Methodik des Rechenunterrichts. Sie interessierte sich auch für die Förderung geistig behinderter Kinder und machte dazu Fortbildungskurse. Ihre Tätigkeit als Lehrerin endete im Jahre 1915, als sie Max Aue heiratete und mit ihm nach Turkestan zog. Die Söhne Theodor und Alexander Aue wurden 1916 und 1918 in Kokand geboren.
Margarethe war eine Kosmopolitin schon vor ihrer Ehe, aber durch ihre Heirat hat sie auch asiatische und andere Kulturen kennengelernt. Ihr freier Blick auf die Welt, ihre Offenheit und Wertschätzung von fremden Kulturen, wie z.B. der usbekischen, kirgisischen, aber auch estnischen und lettischen und später dann finnischen, wird ganz deutlich. In Helsinki, wo die Familie Aue ab 1922 lebte, fand Margarethe Aue ein neues Zuhause. Sie war u.a. Mitglied im Vorstand der Deutschen Schule, gab aber auch Privatstunden für Schüler. Sie war aktiv tätig in der Deutschen Gemeinde, besonders im Bereich Diakonie. Nach über sechzig Jahren eines erfüllten Lebens in Finnland starb sie 1983 in Helsinki.
Die Germanistik in Finnland und den beiden deutschen Staaten in den 1980er Jahren
Mit dem Bau der Berliner Mauer im Jahre 1961 wurde die deutsche Zweistaatlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes zementiert. Wie für alle Bereiche der Gesellschaft, wurde in der Folge in der DDR auch von den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften eine klare Abgrenzung von der „bürgerlichen Ideologie und Wissenschaft“, besonders der Forschung in der Bundesrepublik gefordert. Auf der anderen Seite strebte die DDR nach der internationalen Anerkennung als souveräner Staat. Für diesen Zweck wurden einerseits der Spitzensport, andererseits die Vermittlung der deutschen Sprache im Ausland (die als Teil der Auslandspropaganda verstanden wurde) besonders instrumentalisiert. Einen besonderen Schwerpunkt spielten im letztgenannten Bereich die nordischen Länder, insbesondere Finnland.
Die Konkurrenz der beiden deutschen Staaten auf dem Gebiet der auswärtigen Kultur- und Wissenschaftspolitik, bei der Entsendung von DeutschlektorInnen an die Universitäten und Kulturzentren, der regelmäßigen Organisation von gemeinsamen Konferenzen auf den Gebieten der Geschichtswissenschaft, der germanistischen Linguistik, der Sprachmittlung und Landeskunde währte bis zum Ende der deutschen Zweistaatlichkeit. Sowohl die Bundesrepublik als auch die DDR rangen eifersüchtig um die Gunst der germanistischen FachkollegInnen in Finnland, um die Präsenz des eigenen Landes in der Wissenschaftslandschaft zu erhöhen.
Während die Bemühungen der DDR um die Entwicklung ihrer Auslandspropaganda, inklusive jener in den nordischen Ländern, in mehreren Dissertationen, Monographien und Sammelbänden unter Einbeziehung von Archivmaterialien bereits recht gut untersucht wurden, wird eine genauere Beschreibung der Formen der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der germanistischen Sprachwissenschaft zwischen Finnland und den beiden deutschen Staaten erstmals in diesem Band vorgenommen.
Hartmut E. H. Lenk & Ulrike Richter-Vapaatalo (Hg.)
Das Buch dokumentiert, hauptsächlich auf der Grundlage ihres Briefwechsels, die Freundschaft zweier, nach ihrer Herkunft, Mentalität, beruflichen Karriere und Wirksamkeit sehr unterschiedlicher Persönlichkeiten. Ausgangs- und dauerhafter Fixpunkt des freundschaftlichen Verhältnisses zwischen dem deutschen kaiserlichen Offizier Generalmajor Rüdiger von der Goltz (1865 -1946) und dem finnischen Staatsmann Juho Kusti Paasikivi (1870 -1956) war ihr gemeinsames Wirken für den Sieg der bürgerlichen Kräfte im finnischen Bürgerkrieg 1918 und für eine von beiden, wenn auch teils aus unterschiedlichen Motiven, erstrebte Bindung Finnlands in den deutschen Macht- und Schutzbereich. Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg bereitete diesen Bestrebungen ein jähes Ende. Was blieb, war generell die Dankbarkeit des bürgerlichen Finnland gegenüber den deutschen Interventen und für den „Deutschen General in Finnland“ zudem ganz persönlich die für ihn in mehrfacher Hinsicht gewinnbringende Freundschaft zu Paasikivi. Die editierten Briefe vermitteln einen authentischen Eindruck von der Art der Kontakte zwischen den sich in sehr verschiedenen Verhältnissen und Positionen befindlichen Freunden, ihren Ansichten zu politischen Entwicklungen der 1920er und 1930er Jahre sowie ihren familiären Beziehungen. Von Paasikivis Briefen an v. d. Goltz sind infolge der Kriegseinwirkungen allerdings nur wenige Entwürfe erhalten geblieben. Auch deshalb wurden der Edition neben einer komprimierten Darstellung des Lebens von Rüdiger v. d. Goltz, namentlich seiner „finnischen Mission“ im Jahre 1918 und deren Nachwirkungen, Informationen über J. K. Paasikivi vorangestellt, die für das Verständnis und die historische Einordnung seiner Beziehungen zu dem General aufschlussreich sind.
Geschichtsunterricht, Geschichtspolitik, Identitätsbildung vom Kalten Krieg bis in die Gegenwart: Geschichtsbücher und ihr gesellschaftlicher Kontext
Gäste aus zahlreichen Ländern von Finnland bis Südafrika und von Portugal bis Estland stellten beim X. Snellman-Seminar der Aue-Stiftung im April 2019 in Helsinki verschiedene Problembereiche vor, in denen Schulbuchpolitik zur Geschichtspolitik wird. Beleuchtet wurde der Umgang mit konfliktbeladender Vergangenheit wie Kriegen, kolonialer Herrschaft oder Auseinandersetzungen um Hegemonie und nationale Identität, aber auch das Bild der Anderen und die verordnete Identität in Geschichtsbüchern.
Beiträge von Teilnehmenden am 10. Snellman-Seminar der Aue-Stiftung 4.-6. April 2019 im Tieteiden talo, Helsinki
Herausgegeben von Robert Schweitzer und Uta-Maria Liertz
Eisbrecher vor Reval : die Flotte des Revaler Börsenkomitees
1895 ließ das Börsenkomitee in Reval einen Eisbrecher, die STADT REVAL, in Stettin erbauen, 1898 folgten aus Hamburg ein Schlepper, die ASSISTENT, und ein Schwimmkran. Die Tätigkeit dieser Flotte für den Revaler Hafenbetrieb mit ihren allgemeinhistorischen, wirtschaftlichen, sozialen und technischen Hintergründen bis zum Ersten Weltkrieg bildet den Hauptabschnitt. Es folgt die weitere Entwicklung bis heute. Einleitend wird die Technikgeschichte des Eisbrechers vorgestellt, eines für die Ostsee bis heute wichtigen Schiffstyps.
Zugleich dokumentiert die Untersuchung einen Aspekt der Tätigkeit der auch um 1900 noch stark von der deutschsprachigen Oberschicht geprägten Verwaltungstätigkeit in der estnischen Hauptstadt.
Von Christian Ostersehlte
LIT-Verlag, Münster 2020, X, 394 S., Ill. (Zugleich Schriften der Baltischen Historischen Kommission, 23)
Finnland 1944. Zwischen Hitlers Deutschland und Stalins Sowjetunion.
1944: Finnland droht entweder der Untergang an der Seite Deutschlands oder die Besetzung durch die Sowjetunion. Die hart erkämpfte Unabhängigkeit und Demokratie der jungen Nation stehen auf dem Spiel. Die Rote Armee bombardiert Helsinki, Deutschland übt Druck aus, um Finnland im Krieg zu halten. Lebensmittel sind rationiert, Kinder werden nach Schweden evakuiert. Finnlands Regierung muss einen Weg aus dem Dilemma suchen – das Land befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt seiner Geschichte.
Henrik Meinander schildert Monat für Monat die dramatischen Ereignisse und setzt dabei neue thematische Schwerpunkte. Dabei stellt er präzise die politischen, militärischen und diplomatischen Mechanismen mit ihren Auswirkungen auf Finnland dar. Er lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, die von ihrem Alltag an der Front und in der Heimat berichten. Die Erinnerungen der Menschen und die Alltagskultur eines Landes im Krieg gehören für Meinander genauso zu diesem Jahr wie die Ereignisse auf der großen weltpolitischen Bühne. So entsteht ein lebendiges Bild von 1944, dem Jahr, das Finnland mit seinen Auswirkungen bis heute prägt.
Originaltitel: Finland 1944. Krig, samhälle, känslolandskap 2009 auf Schwedisch und in finnischer Übersetzung von Paula Autio unter dem Titel Suomi 1944. Sota, yhteiskunta, tunnemaisema.
Henrik Meinander
Scoventa Verlag, Berlin 2019, 416 Seiten, zahlreiche Abbildungen
Martti Luther julkaisi vuonna 1517 Wittenbergissä 95 teesiä, joilla hän arvosteli aneiden myymistä eli kirkon piirissä vakiintunutta tapaa hyvittää syntejä rahalla. Anekauppa oli katoliselle kirkolle tärkeä tulonlähde, joten Luther yritettiin saada luopumaan kannastaan. Luther ei kuitenkaan perunut väitteitään, ei edes keisarin edessä Wormsin valtiopäivillä. Lutherin peräänantamattomuus sysäsi liikkeelle tapahtumien vyöryn, joka johti uuden kirkkokunnan syntyyn. Suomeen, joka oli silloin vielä Ruotsin itäinen maakunta, luterilainen oppi tuli Mikael Agricolan ja muiden Wittenbergissä opiskelleiden pappien välityksellä.
Tämä opas on apuneuvo omatoimimatkailijoille, jotka haluavat tutustua suomalaista yhteiskuntaa monin tavoin muovanneen luterilaisuuden synnyinsijoihin Saksassa.
August Thieme: Finnland – Faksimile der Ausgabe Wiborg 1808 sowie der Zugabe zu dem Wiburgschen Schulprogram: Finnland
Durchgesehene und um Übersetzungen ins Englische erweiterte Neuauflage herausgegeben von Robert Schweitzer
Übersetzung ins Finnische Teivas Oksala, ins Schwedische Lars Huldén und Mats Huldén, ins Russische Michail Kostolomov, ins Englische Ritchie Robertson
Aue-Stiftung, Helsinki, 2019 – 175 Seiten mit Abbildungen
Die Rolle der Deutschen im Finnischen Bürgerkrieg.
Das Jahr 1918 markiert nicht nur das Ende des Ersten Weltkrieges, sondern gilt ebenso als das Wendejahr in Finnlands Geschichte. Das deutsche Finnland 1918 beleuchtet sowohl die dramatischen Ereignisse nach der Proklamation der finnischen Selbstständigkeit im Dezember 1917 als auch die Vorgeschichte, den Verlauf und die Konsequenzen der Intervention deutscher Truppen im finnischen Bürgerkrieg. Das damalige Geschehen gehört zu den brisantesten Vorgängen der finnischen Geschichte und der deutsch-finnischen Beziehungen. Für die Ambivalenz des deutschen Vorgehens und die zwiespältige Rolle Deutschlands im ersten Jahr der finnischen Unabhängigkeit finden die Autoren ein originelles Wortspiel: Finnland wurde zuerst mithilfe Deutschlands (Saksan avulla) und dann vor dessen Hilfe (Saksan avulta) gerettet.
Originaltitel: Saksalainen Suomi 1918 (Erstveröffentlichung 2016 bei Siltala, Helsinki)
Aus dem Finnischen von Benjamin Schweitzer
Marjaliisa und Seppo Hentilä
Scoventa Verlag, Berlin 2018, ca. 480 Seiten, zahlreiche Abbildungen
Berichte, Briefe und Erinnerungen von Albert Goldbeck-Löwe zu Finnland und Deutschland im Ersten Weltkrieg
Albert Goldbeck-Löwe (1863-1934), seit 1894 mit einem eigenen Unternehmen in Helsinki, wird 1899 deutscher Vizekonsul in Helsinki. In dieser Stellung übernimmt er Anfang August 1914 die Evakuierung der Deutschen aus Finnland, und bleibt während des Krieges als Handelssachverständiger bei der deutschen Gesandtschaft in Stockholm, wie er schreibt, um „als deutscher Vertrauensmann in finnischen Angelegenheiten in sachlicher und objektiver Weise für das Wohl beider Länder zu wirken. Meine regelmäßigen Berichte gingen gleichzeitig an alle die Stellen, bei denen es wichtig war, dass sie eine objektive Einschätzung der Verhältnisse, soweit sie Finnland betraf, erhielten.“
Diese Dokumente stehen hier nun zur Verfügung. Sie umfassen Goldbeck-Löwes Bemühungen in und um Finnland von Anfang August 1914 bis Mitte 1915, Beobachtungen zur Situation in Russland (Mai 1915 bis Anfang 1917) und Schweden (1916-1917) und seine Berichte und Briefe aus dem Zeitraum von der finnischen Unabhängigkeitserklärung im Dezember 1917 bis Ende Mai.
Zusammenarbeit in Ausbildung, Forschung und Praxis im 19. und 20. Jahrhundert
Deutschland war für die finnische Wissenschaftsgesellschaft über Jahrhunderte hinweg das wichtigste Bezugsland außerhalb Nordeuropas. Dies hat Finnland seit dem Mittelalter geprägt und ist selbst in der heutigen internationalisierten Wissenschaftswelt noch bemerkbar. Umgekehrt stand Finnland, auch über bekannte kulturhistorische Fixpunkte hinaus, immer wieder im Fokus deutscher Forschung. Marjatta Hietala stellt hier erstmals die finnisch-deutschen Wissenschaftsbeziehungen umfassend dar und berücksichtigt dabei zahlreiche bisher nicht systematisch ausgewertete Archivquellen. Einen Schwerpunkt bilden die Wissenschaftskontakte beider Länder zur Zeit der großen Innovationen am Anfang des 20. Jahrhunderts, als sogar mehr Professoren- und Expertenreisen nach Deutschland als ins benachbarte Schweden führten, und die Wissenschaftsbeziehungen Finnlands zum „Dritten Reich“. Marjatta Hietala, emeritierte Professorin für Allgemeine Geschichte der Universität Tampere und Ehrenpräsidentin des internationalen Historikerverbandes CISH, ist eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet internationaler Wissenschaftskontakte.
Nachhaltige Botschaft in den Stürmen der Geschichte
Kirchenlieder der Lutherzeit in ihren alten und neuen finnischen Übersetzungen
Die finnische Übersetzungswissenschaftlerin, Emeritaprofessorin der Universität Turku, vergleicht die ersten Texte von Kirchenliedern der Lutherzeit mit ihren finnischen Übersetzungen. Im Zentrum steht dabei Martin Luthers Schaffen, von dem noch 18 Lieder im heutigen finnischen Gesangbuch stehen. Ihre Texte haben seit ihrer ersten Übersetzung ins Finnische durch Jakobus Finno (1583) deutliche Veränderungen erfahren. Diese erfolgten im Spannungsfeld zwischen Texttreue und Sangbarkeit sowie dem Wandel in theologischen Auffassungen und gesellschaftlichen Ansichten. Besonderes Augenmerk richtet Helin auf den Wechsel in der Betonung von individueller und gemeinsamer Betroffenheit, zwischen „Ich“ und „Wir“, wobei sie textlinguistische Methoden an ihr Material anlegt. Zum Vergleich zieht sie eine Auswahl moderner Kirchenlieder in deutschen und finnischen Gesangbüchern heran. Die Aue-Stiftung stellt sich die Aufgabe der Förderung und Erforschung von Verbindungen zwischen dem deutschsprachigen Mitteleuropa und dem europäischen Norden – in ihren geistigen und geistlichen Dimensionen. Im 500. Jubiläumsjahr des Erscheinens von Martin Luthers 95 Thesen veröffentlicht sie diesen Beitrag zum Thema Reformation, denn die Annahme des Protestantismus im Norden hat eine Gemeinsamkeit mit zumindest dem Norden Deutschlands begründet.
Henrik Meinander fängt in diesem komprimierten, lebendigen Porträt Finnlands die faszinierenden Facetten der Geschichte, Kultur und Gesellschaft seiner Heimat ein. Er betrachtet die allmähliche Transformation des von lang andauernder Einwanderung geprägten Landes, weit entfernt von den frühen Agrarkulturen des Mittelmeerraums, hin zu einer selbstbewussten Nation, die heute ein moderner unabhängiger Staat und europäischer Partner ist.
Blätter der Aue-Stiftung für Geschichte und Kulturkontakt
Beiträge des Seminars der Aue-Stiftung zum Thema “Finnland, die Deutschen und der europäische Nordosten” Helsinki 21.8.2008
Beiträge des Seminars zum 150. Jubiläum der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Finnland “Einfluss durch Immigration und Integration. Deutsch in Finnland” Helsinki 4.10.2008Beiträge des Seminars “Ein Hamburger in Helsinki. Fredrik Pacius (1809-1881) zum 200. Geburtstag des Komponisten in Hamburg 17.10.2009
Institutionen (IV) stellen sich vor
Herausgeber: Uta-Maria Liertz und Robert Schweitzer
Blätter der Aue-Stiftung für Geschichte und Kulturkontakt
Nachruf Beiträge von dem Seminar des Finnland-Instituts Berlin 18.-19.5.2006unter dem Thema “Women in the Academy” Fragen zur Übersetzung von Rautavaaras Oper “Rasputin” ins Deutsche Botschafter berichten (IV): die Schweiz Institutionen (V) stellen sich vor
Herausgeber: Uta-Maria Liertz und Robert Schweitzer
Deutschsprachiger Raum und europäischer Nordosten - Blätter der Aue-Stiftung für Geschichte und Kulturkontakt
Beiträge der deutsch-finnischen Juristentagung in Berlin 17.10.2003
Finnlands Aussenpolitikstruktur während des Ost-West-Konfliktes Botschafter in Finnland berichten (II) Preisverleihung der Aue-Stiftung 2005 Kulturinstitutionen (III) stellen sich vor
Herausgeber: Waltraud Bastman-Bühner und Robert Schweitzer
Suomalais-saksalaista yhteistyötä ammatillisen koulutuksen ja ammattikorkeakoulujen kehitttämisessä
Finnisch-deutsche Zusammenarbeit bei der Entwicklung der beruflichen Ausbildung und der Fachhochschulen
Herausgeber: Aue-Säätiö und Okka-säätiö Redaktion: Teuvo Ellonen – Keijo Nivala ISBN: 952-5508-01-3, zu bestellen bei Okka-säätiö Hki www.okka-saatio.com, Fax: +358-9-150 24 18
Autoren: Teuvo Ellonen- Keijo Nivala, Georg Dicke, Hans Graf – Wolfgang Kramer – Heikki Hirvinen, Teijo Homan – Jan Eric Bandera, Dietmar von Hoyningen-Huene, Klaus Illerhaus, Pasi Kaskinen, Heli Kuusi, Kirsti Melin, Kristina Frank, Kari Moilanen – Gerd Wassenberg, Gotthard Pietralla, Kari Purhonen, Tanja Pursche, Asta Sarjala – Harri Laine, Hermann Schmidt, Jürgen Siegle – Anette Jacob, Matti Taanila – Veikko Ollila, Lasse Takalo, Pertti Törmälä, Tapio Varmola
Keine andere Stadt Finnlands hatte je einen so hohen deutschen Bevölkerungsanteil – die Kaufleute des mittelalterlichen Wiborg waren überwiegend Deutsche, 1812 hatten noch 12,5 % der Wiborger Deutsch als Muttersprache, bis 1841 wurde im Gymnasium auf deutsch unterrichtet und bis zur Abtretung der Stadt an die Sowjetunion 1940/44 existierte eine deutsche Kirchengemeinde von etwa 1000 Seelen.
Zum 700jährigen Jubiläum der Stadt zeichnet diese Schrift den heute fast vergessenen Anteil der Deutschen am besonderen Schicksal der „viersprachigen Stadt“ nach. Zusammenfassungen in finnischer, schwedischer, englischer und russischer Sprache sind angefügt.
Der Autor, Dr. phil. Robert Schweitzer, geb. 1947, ist stellvertretender Direktor der Bibliothek der Hansestadt Lübeck und Forschungsleiter der Stiftung zur Förderung deutscher Kultur (Aue-Stiftung Helsinki). Nach seiner Dissertation „Autonomie und Autokratie“ über das russisch-finnische Verhältnis 1863-1899 (1978) hat er weitere Forschungen zu den Wechselbeziehungen im Nordostseeraum und der Geschichte der Deutschen in Finnland veröffentlicht.
Aus keiner anderen deutschen Stadt wanderten so viele Menschen nach Finnland aus wie aus der alten Hansestadt an der Trave – der Stadtstaat übertraf in dieser Hinsicht auch alle Flächenstaaten Deutschlands bis auf Preußen. Das Schicksal von 151 während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nach Finnland eingewanderten Lübeckerinnen und Lübeckern wird hier systematisch untersucht; Motive, Verbindungen, Niederlassungsorte, Berufsstruktur und gesellschaftliche Rolle einer Gruppe werden ermittelt, die vor allem im Wirtschaftsleben Finnlands eine wichtige Rolle gespielt hat.
Ein einziges Volk hat der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg standgehalten – Finnland wehrte sich gegen die Ansprüche der Supermacht, erst mit der Waffe in der Hand und später am Verhandlungstisch. Im Winterkrieg kristallisiert sich die Idee des Kleinstaats heraus, der trotz ungünstiger Voraussetzungen Widerstand leistet und auch standzuhalten vermag. Die spannende NZZ-Berichterstattung von 1939/40 bildet in diesem Buch den Ausgangspunkt für eine Analyse der finnischen Neurose nach dem Krieg, des wiedergewonnenen Selbstvertrauens der achtziger Jahre und der neuesten Eingeständnisse der Fehler Stalins gegenüber Finnland.